Interview mit Stefan, Whisky-Sammler aus Berlin
Wir als Onlinehändler können uns glücklich schätzen einen großen Kundenkreis zu haben. Mit den Jahren fallen einige der Kunden durch ihre Kaufgewohnheiten auf und man lernt sich im besten Falle sogar persönlich kennen. Dabei haben sich einige Kunden über die Jahre auf ganz besondere Unikate spezialisiert. Einen dieser Spezialisten habe ich kennenlernen dürfen und den möchte ich euch heute vorstellen.
Einer unserer ganz besonderen Kunden ist der 50jährige Stefan aus der Nähe von Berlin. Stefan arbeitet als Arzt und seit 16 Jahren beschäftigt er sich mit schottischen Malt Whisky im Allgemeinen und mit Whisky´s längst geschlossener Brennereien im Speziellen. Mit Stefan sprach ich, um mehr über seine ungewöhnliche Leidenschaft zu erfahren.
Stefan, wie entstand Deine Leidenschaft zum schottischen Whisky?
Zum Whisky bin ich durch Probieren gekommen. Nachdem ich viele Jahre komplett abstinent vom Alkohol gelebt habe, kam mir mit etwa 34 Jahren die Idee, in die Welt des Alkohols einzusteigen und zu schauen, was mich dabei besonders anspricht. Und irgendwann kam ich dann fast zwangsläufig beim Whisky vorbei. Eine Spirituose, die ja einen gewissen Ruf als etwas Besonderes hat.
Und nachdem ich feststellte, dass verschiedene Whiskys sehr unterschiedliche Aromen hervorbringen und ich bei einem Tasting einen fassstarken 10jährigen Glendronach mit kompletter Sherryfassreifung probieren konnte, war es endgültig um mich geschehen und ich habe mich entschieden, zukünftig die Vielfalt der Whiskywelt zu erkunden.
Es ist dann natürlich klar, dass man schnell bei schottischem Whisky ankommt, denn dort gibt es ja aufgrund der Menge der Brennereien am meisten zu entdecken. Und ich bin noch immer dabei, ständig neue Sachen kennenzulernen, teilweise dann auch außerhalb Schottlands abgefüllt.
Wenn man regelmäßig Whisky genießt, will man irgendwann auch mehr über die Hintergründe erfahren - beispielsweise über dessen Herstellungsweise und die Geschichte der jeweiligen Brennereien. Das Interesse wurde dann bei mir auch auf die geschlossenen Brennereien und ihre Whiskys gelenkt, die teilweise ja einen exorbitanten Ruf in der Whiskywelt haben. Man denkt dann unwillkürlich gleich an Port Ellen, Brora, Rosebank und bedauert, dass es diese Whiskys auf dem Markt nicht mehr zu bezahlbaren Preisen gibt (auch wenn durch Wiedereröffnungen zumindest der Name in den nächsten Jahren sicherlich wieder häufiger zu hören sein wird).
Wie entstand die Idee, alte schottische Fassdeckel zu sammeln und wie verbindest Du damit Deine persönliche Whisky-Leidenschaft?
Eines Tages sah ich auf einer Whiskyauktionsplattform einen Whiskyfassdeckel der geschlossenen und kaum bekannten Brennerei Ben Wyvis - und dann auch noch aus meinem Geburtsjahr 1975. Und da ich sowieso gerade dabei war, unsere neue Küche ein wenig mit Whiskyutensilien wie Werbeschilder und Kühlschrankmagneten aufzuhübschen, ersteigerte ich den Fassdeckel und hängte ihn gleich mit auf.
Der Anblick gefiel mir so gut, dass ich mich dann aufmachte um zu schauen, ob man noch weitere, repräsentative Fassdeckel bekommen könnte und zwar möglichst seltene, von geschlossenen Destillerien. Und so landete ich über die Onlinerecherche schließlich bei Whiskyfässer.com aus meiner Heimat Mecklenburg-Vorpommern und von da an war das Ganze ein Selbstläufer. Zuerst kamen Fassdeckel an die Reihe, dann wollte ich meine eigene Fassbar und letztlich auch einen Couchtisch aus einem Whiskyfass.